Kies- und Felsabbau
Kiesabbau ist eine Nutzung auf Zeit. Wo vorher Landwirtschaftsland oder Wald bestand, wird auch nachher wieder das Gleiche zu finden sein.
Der Kiesabbau in der Schweiz ist stark reglementiert und wird streng kontrolliert. Eine Abbaubewilligung ist immer mit der Bedingung verknüpft, dass die Abbaustelle wieder mit sauberem Aushubmaterial aufgefüllt und fachgerecht rekultiviert wird.
Bevor Kies abgebaut werden kann, muss der darüber liegende Boden abgetragen werden. Aufgetrennt in Ober- und Unterboden wird diese Schicht für die spätere Wiederverwendung zwischengelagert. Oft wird der Kieskörper von einer weiteren Schicht bedeckt, welche sich nicht für die Kiesgewinnung eignet. Sie wird als Moräne oder umgangssprachlich als «Abdecki» bezeichnet.
Für den Abbau des Kieskörpers kommen verschiedene Techniken zum Einsatz. Normal verdichteter Kies wird mit dem Dozer abgestossen oder dem Bagger abgetragen. Stark verdichteter Kies wird mit Wasser unter Hochdruck heruntergespritzt. Der freigelegte Kies wird mittels unterschiedlicher Methoden – meist mit dem Förderband – ins Kieswerk zur Weiterverarbeitung befördert.
In Steinbrüchen wird das Felsmaterial mit gezielten Sprengungen aus der Wand gelöst. Die herausgelösten Felsbrocken werden vor Ort mit einer mobilen Brechanlage zerkleinert und in verschiedenen Körnungen klassiert. Die einzelnen Produkte werden als Strassenbaumaterialien, für Trockenmauern oder als Zuckersteine für die Zuckerproduktion verwendet.
Im Kieswerk wird der ankommende Wandkies gewaschen und in verschiedene Grössenklassen gesiebt. Material, das feiner ist als Sand (Schluff und Ton), wird herausgefiltert und in der Grube abgelagert. Die groben Steine werden gebrochen und ebenfalls sortiert. Die Produktelinie aus gebrochenem Kies heisst Splitt, diejenige aus den ganzen Steinen Rundkies.