Baustoffrecycling
Anders als z. B. Öl ist verbrauchter Kies nicht verschwunden. Er lagert einfach anstatt in den Kiesgruben in den Bauwerken. Daher ist es selbstverständlich, dass aus rückgebauten Strassen und Gebäuden möglichst viel brauchbares Material herausgearbeitet und daraus hochwertige Recyclingbaustoffe hergestellt werden. Diese lassen sich wieder in den Kreislauf der Gesteinsbaustoffe zurückführen, womit die natürlichen Kiesvorkommen geschont werden. Auch lässt sich so wertvoller Deponieraum einsparen.
Die Recyclingrate der mineralischen Rückbaustoffe liegt im Kanton Bern bei über 80%. Der Anteil der RC-Baustoffe am Gesamtbedarf an Gesteinskörnungen kommt auf ca. 20%.
Wer Bau- oder Rückbauarbeiten durchführt, muss bereits auf der Baustelle zwischen den verschiedenen Materialien (Aushub, mineralische Bauabfälle und brennbare Bauabfälle) trennen. Dies geschieht durch Organisation und Überwachung nach dem Mehrmuldenkonzept des Baumeisterverbandes.
Die mineralischen Bauabfälle werden zum Teil direkt auf der Baustelle weiterverarbeitet, meist jedoch auf einen umweltkonform betriebenen Recyclingplatz gebracht. Hier wird das Material sauber getrennt und zerkleinert und zu Recyclingbaustoffen aufbereitet. In jedem Fall erfordert die Herstellung von RC-Baustoffen eine kantonale Betriebsbewilligung.
So entsteht beispielsweise aus Betonabbruch ein Granulat, das als Strassenkoffer oder zur Produktion von Recyclingbeton eingesetzt werden kann (siehe Merkblatt RC-Baustoffe). So schliesst sich der Kreislauf: Der Kies ruht und wartet auf seinen nächsten Einsatz in 20, 50 oder 100 Jahren.